Baumneupflanzungen in der LHH als Maßnahme zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels

  • Veröffentlicht am: 7. Juli 2022 - 15:24

Die Informationsdrucksache ist nachzulesen unter https://e-government.hannover-stadt.de/lhhsimwebre.nsf/DS/1238-2022

Das Ergebnis der Vorprüfung für den Stadtbezirk Ahlem-Davenstedt-Badenstedt ist zu finden unter

"https://e-government.hannover-stadt.de/lhhSIMwebdd.nsf/3CC6B7CC739B59E4C...$FILE/1238-2022_Anlage11.pdf"

 

 

Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat sich – wie bereits im AUG am 05.07.2021 vorgetragen – selbst verpflichtet, auf eigenen Grünflächen gefällte Bäume nach Möglichkeit im Verhältnis 1:3 nach zu pflanzen.



Gehölzpflanzungen sind eine von mehreren Klimaanpassungsmaßnahmen, durch die die Lebensqualität in der Stadt erhalten und verbessert werden kann. Bäume in der Stadt bieten umfangreiche Chancen und Potenziale. Sie

- kühlen die Luft durch Schatten und Verdunstung,

- binden CO2 und Feinstaub,

- bieten Lebensraum für viele Arten und Lebensgemeinschaften,

- haben wichtige stadtgestalterische Funktionen,

- verbessern die Aufenthaltsqualität und

- tragen somit maßgeblich zum Wohlbefinden der Bevölkerung bei.



Außerdem nimmt die Maßnahme Bezug auf das Freiraumentwicklungskonzept „Stadtgrün 2030“, das u. a. den Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels thematisiert und am 13.02.2020 vom Verwaltungsausschuss der Landeshauptstadt beschlossen wurde (B-DS 1416/2019 N1).



Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün verfolgt zurzeit zwei Programme, die Anzahl an Gehölzen in der Stadt qualitativ und quantitativ zu erhöhen.

- Das hier vorgelegte Konzept betrachtet die städtischen Park- und Grünanlagen, die Spiel- und Freizeitflächen sowie die städtischen Friedhöfe.

- Das bereits vor vielen Jahren politisch beschlossene 1.000-Bäume-Programm betrachtet die öffentlichen Verkehrsflächen und realisiert dort entsprechende Pflanzungen, wie z. B. die 42 Bäume an der Hamburger Allee im 1. Quartal 2022.

- Mittelfristig ist Zielstellung, weitere städtische Liegenschaften, wie z. B. die Außenanlagen von Schulen und Kindertagesstätten, auf ihr Potenzial für zusätzliche Gehölzpflanzungen zu untersuchen.



Vorgehen und Ergebnisse



Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün hat in den vergangenen Monaten die öffentlichen Grünflächen einer Vorprüfung hinsichtlich potenzieller zusätzlicher Baumstandorte unterzogen. Die Recherche erfolgte anhand von Karten, Luftbildern und Planungsunterlagen. Die Ergebnisse wurden mittels sogenannter Sektoralpläne (Übersichtskarten) für alle 13 Stadtbezirke dokumentiert. Mit dieser Informationsdrucksache legt die Verwaltung die aktuellen Rechercheergebnisse vor.



Zunächst wurden 250 Flächen identifiziert, auf denen – einer vorläufigen Schätzung zufolge – ein Potenzial für ca. 2.700 Baumneupflanzungen besteht. Davon wurden seit Beginn der Bearbeitung im Frühjahr 2021 bereits mehr als 500 Pflanzungen realisiert.



Weitere 400 Bäume sollen auf den städtischen Friedhöfen gepflanzt werden, von denen bereits 90 realisiert sind.



Bei den potenziell geeigneten Flächen und Baumstandorten handelt es sich um eine überschlägige Annahme. Die absolute Anzahl der Baumstandorte kann in Abhängigkeit von den Ergebnissen von Leitungs-, Altlasten- und Kampfmittelabfragen noch variieren. Darüber hinaus sind der gesetzliche Biotop- und Artenschutz (§ 30 und § 44 Bundesnaturschutzgesetz), die Vorgaben von Schutzgebietsverordnungen sowie die gesamtplanerischen Ziele für die städtischen Spiel- und Grünflächen, die Friedhöfe und Bestattungsflächen sowie die Landschaftsräume zu beachten.



Mit dem Ziel einer schnellen Umsetzung von Neupflanzungen wurden – unter Berücksichtigung bereits laufender Freiraumplanungen – Prioritäten gebildet, die in den anliegenden Sektoralplänen symbolisiert sind. Unabhängig davon ist es das Ziel, in jedem Stadtbezirk geeignete Flächen und Standorte vorzuhalten und Pflanzungen durchzuführen.



In den nächsten Jahren sollen die in der Anlage dargestellten Grünflächen sukzessive auf ihre tatsächliche Eignung geprüft, Baumstandorte festgelegt, Arten und Qualitäten bestimmt und die Pflanzungen in Abhängigkeit von ihrer Finanzierbarkeit realisiert werden. Ziel ist die Pflanzung klimaangepasster Baumarten unterschiedlicher Größen in Einzel- oder Gruppenstellung. Zusätzlich werden die Sektoralpläne kontinuierlich fortgeschrieben.